Über uns 

Sexualisierte Gewalt findet überall um uns herum statt. Wir wollen die Augen nicht mehr verschließen, sondern darüber reden, Lösungen finden und das Thema aus der Tabuzone holen. Beatrix Wilmes, Autorin und Dokumentarfilmerin und alle Teilnehmerinnen der Ausstellung.

Erste Schritte

In den sozialen Medien haben wir einen Aufruf zu dieser Ausstellung gestartet an Frauen, die einen sexuellen Übergriff erlebt haben. Mit der Bitte uns die Kleidung zu schicken, die sie bei dem Übergriff anhatten und der dazugehörigen Geschichte. Wir waren überrascht, wie viele Texte mit und ohne Kleidung uns daraufhin zugesandt wurden. 12 verschiedene Geschichten und Outfits haben wir ausgewählt, die deutlich machen, dass sexuelle Gewalt alltäglich ist für Frauen aller Altersstufen. Keiner dieser Übergriffe ist gleich, auch wenn sie zu einem großen Ganzen gehören.

Die Kleidung

Die Exponate der Ausstellung sind größtenteils Original Kleidung der Frauen.  Wenn diese nicht mehr existierte, haben wir sie nach den Vorgaben der Frau originalgetreu in Second Hand Läden nachgekauft. Die Berichte sind unverändert, um authentisch zu bleiben.  Besucher*innen können sich so nicht nur in der Kleidung, sondern auch in den Geschichten widerspiegeln. Vielleicht haben sie eines der Outfits selbst in ihrem Schrank hängen oder hatten es noch in der letzten Woche an. Auf diese Weise kann der Mythos enthüllt werden, dass, wenn wir es einfach vermeiden dieses Outfit zu tragen,  niemals verletzt werden können. Sexualisierte Gewalt kann nicht beseitigt werden, indem wir einfach unsere Kleidung wechseln! 

Der Titel
Für den Titel: „Was ich anhatte...“ haben wir uns entschieden um deutlich zu machen, dass sexualisierte Gewalt kein individuelles Problem ist, sondern ein strukturelles. Gründe für eine Mitschuld wie Kleidung, Aussehen oder Verhalten sind irrelevant, da es nicht um Sex, sondern um Unterdrückung geht.  Vergewaltigung hat in erster Linie mit Gewalt zu tun.  Sex ist hier die Waffe, aber nicht die erste Motivation bei einer Vergewaltigung. Sie ist ein reines Gewaltverbrechen, ein Angriff auf die körperliche Unversehrtheit. Durch Victim blaming wird die Frau zur Täterin - war sie doch aufreizend angezogen - und der Mann ist das Opfer - er konnte nicht widerstehen -. Diese falsche Opferschuld macht die Ausstellung deutlich.


Zwölf Frauen

12 Frauen teilen ihre Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt. Sie wollen nicht mehr schweigen und Opfer sein.  Die Protagonistinnen erzählen in ihren Texten, was ihnen geholfen hat, ihr Trauma zu bewältigen. Zu überleben. Das wollen wir mit dieser Ausstellung zeigen und dadurch auch anderen Frauen Mut machen. Ihnen die Scham und Selbstzweifel nehmen.